Eine kribbelnde, brennende Zunge, Schnupfen oder juckende und tränende Augen sind typische Symptome einer Pollenallergie. Laut Deutschem Allergie- und Asthmabund leiden ca. 16 % der deutschen Bevölkerung an einer Pollenallergie. Damit ist die Pollenallergie die am weitesten verbreitete Allergie. Auslöser sind die Pflanzenpollen, also der Blütenstaub der Pflanzen. Dieser löst meist schon in der Kindheit eine Allergie aus, die unbehandelt lebenslang bestehen bleiben kann. Eine Pollenallergie kann sich aber auch erst im Erwachsenenalter entwickeln.
Bei einer Pollenallergie sind es häufig die Pollen von Gräsern und Getreide, aber auch von früh blühenden Bäumen und Sträuchern wie Haselnuss, Erle und Birke, die die Allergie auslösen. Die meisten Allergiker sind nicht nur gegen eine einzelne Pflanzenpollenart allergisch, sondern gegen verschiedene. So kann es passieren, dass sich die Blütezeiten aneinander anschließen und Betroffene unter Umständen von Februar bis Oktober mit Symptomen zu kämpfen haben oder zumindest mehrfach in einem Jahr betroffen sind. Wer dagegen nur gegen Frühblüher allergisch ist, ist in der Regel nur den Frühling über betroffen.
Für Allergiker sind besonders die Windbestäuber unangenehm, also die Pflanzen, die ihre Pollen über den Wind verteilen. Die Pflanzen produzieren eine große Zahl an Pollen, um die hohen Streuverluste durch die Verteilung durch den Wind auszugleichen. Pflanzen, die dagegen ihre Pollen durch Insekten verbreiten sind für Allergiker häufig verträglicher, da in der Regel weniger Pollen produziert werden, die auch schwerer und klebriger sind, damit sie besonders gut über die Insekten verteilt werden können.
Schon geringe Mengen der Pollen können für Betroffene eine allergische Reaktion bedeuten. Das geht von Fließschnupfen oder einer verstopften Nase bis hin zu einem Anschwellen der Schleimhäute. Diese Symptome können den Aufenthalt im Freien nahezu unmöglich machen, je nach Schweregrad der Allergie.
Neben einigen Tipps, wie dem richtigen Lüften bei geringer Pollenbelastung oder dem Ausnutzen von Regenschauern zur Klärung der Luft, können Allergiker auch aktiv gegen die Allergie vorgehen. Die Einnahme von Antihistaminika kann die Symptome lindern und entzündliche Prozesse aufhalten. Ergänzend sollte, zusätzlich zur Behandlung mit Antihistaminika und dem Ausweichen der Allergene zur Vorbeugung der Allergie, eine Hyposensibilisierung erfolgen. Durch eine schrittweise Gewöhnung an das Allergen wird durch die Hyposensibilisierung die Ursache der Allergie behandelt.
Neben den typischen allergischen Symptomen wie der fließenden oder verstopften Nase, geröteten, tränenden oder juckenden Augen kann es auch zu Müdigkeit, Störungen der Konzentration oder Schlafstörungen kommen. Auch Kreuzallergien mit anderen Stoffen zum Beispiel in Nahrungsmitteln können bei der Pollenallergie entstehen. Wer zum Beispiel gegen Birkenpollen allergisch ist, sollte auch bei Äpfeln und anderem Kernobst vorsichtig sein.
Miriam Schaum